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USA zahlen hohen Blutzoll am Hindukusch

7. August 2011

38 Menschen, unter ihnen 30 US-Soldaten, sind beim Absturz eines NATO-Hubschraubers in Afghanistan ums Leben gekommen. Offenbar wurde der Helikopter von radikal-islamischen Taliban abgeschossen.

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Chinook-Helikopter (Foto: AP)
Im Visier der Taliban: ein Helikopter vom Typ "Chinook"Bild: AP

Es handelt sich um den größten Verlust der alliierten Truppen bei einer Einzelaktion seit dem Einmarsch in Afghanistan 2001: 30 US- und sieben afghanische Soldaten sowie ein ziviler Dolmetscher starben beim Absturz eines "Chinook"-Transporthubschraubers in der Provinz Wardak.

Taliban bekennen sich

Karte von Afghanistan mit Provinz Wardak (Grafik: AP)
Wardak - die Provinz liegt südwestlich von KabulBild: AP GRaphics/DW

Die afghanischen Behörden erklärten, Taliban-Kämpfer hätten den Hubschrauber abgeschossen. "Er wurde von einer Rakete, die von Aufständischen abgefeuert wurde, getroffen und vollständig zerstört", sagte ein Sprecher der Provinzregierung von Wardak.

Auch die Taliban selbst bekannten sich zu der Tat: Ihre Kämpfer hätten den Hubschrauber abgeschossen. Dies sei eine Racheaktion für den Tod von acht Aufständischen bei einem NATO-Angriff am Freitag.

Die NATO-geführte internationale Schutztruppe ISAF machte in einer Erklärung keine Angaben zur Ursache des Absturzes. Der Vorfall werde noch geprüft, hieß es.

Trauer und Entsetzen

Der afghanische Präsident Hamid Karsai teilte mit, er habe US-Präsident Barack Obama ein Kondolenzschreiben geschickt. Darin habe er sein Bedauern über den Tod der Soldaten zum Ausdruck gebracht. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich tief betroffen. Als Freund und Partner Afghanistans werde sich Deutschland weiter für Frieden und Sicherheit dort einsetzen, versicherte sie Karsai. An Obama schrieb Merkel: "Ein Vorfall wie dieser wird uns nicht davon abhalten, den Wiederaufbau Afghanistans fortzusetzen."

US-Präsident Barack Obama (Foto: AP)
Barack ObamaBild: dapd

Obama würdigte die getöteten Soldaten und sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. "Ihr Tod ist eine Erinnerung an die außergewöhnlichen Opfer, welche die Männer und Frauen unseres Militärs und deren Familien erbringen", erklärte er. Die afghanischen Soldaten seien "im Streben nach einer friedlicheren und hoffnungsvollen Zukunft ihres Landes" ums Leben gekommen.

Autoren: Thomas Grimmer / Dirk Eckert (afp, dpa, dapd, rtr)

Redaktion: Christian Walz