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Champions-League-Finale

28. Mai 2011

Der europäische Fußball steht vor seinem Saisonhöhepunkt. Im Endspiel der Champions League trifft in London der FC Barcelona auf Manchester United. Es ist auch das Duell der Stars Lionel Messi gegen Wayne Rooney.

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DW-Grafik: Champions-League-Finale
Messi (l.) gegen RooneyBild: DW/AP/UEFA
Sir Alex Ferguson, Manager von Manchester United, klatscht in die Hände (Foto: AP)
Sir Alex FergusonBild: AP

Die Fußball-Welt blickt an diesem Samstag (28.05.2011) nach London. Im Wembley-Stadion kämpfen die derzeit besten europäischen Clubs um die Champions-League-Krone. Der spanische Meister FC Barcelona geht dabei als leichter Favorit in die Partie gegen den englischen Titelträger Manchester United. "Barça spielt fantastischen Fußball und ist ohne Zweifel die Mannschaft der Stunde", sagte Manchesters Teammanager Sir Alex Ferguson nach dem dritten Einzug seines Teams ins Finale der Königsklasse in den vergangenen vier Jahren. "Aber wir können trotzdem gewinnen, denn meine Mannschaft ist einfach großartig".

Das Team des 69-Jährigen spazierte förmlich durch das Halbfinale und besiegte den überforderten Bundesligisten FC Schalke 04 souverän mit 2:0 und 4:1. Im vergangenen Jahr noch musste Ferguson im Viertelfinale das Champions-League-Aus gegen den FC Bayern München hinnehmen.

Manchester will Revanche

Im Endspiel hat United noch eine Rechnung mit Barça offen. Das Finale am 27. Mai 2009 in Rom gewannen die Katalanen nach einer Lionel-Messi-Gala mit 2:0. Manchesters Torwart Edwin van der Sar, der mit 40 Jahren im letzten Spiel seine Karriere mit dem dritten Champions-League-Titel krönen könnte, will daraus eine einfache Lehre ziehen: "Wir müssen sichergehen, dass wir unsere Lektion gelernt haben und diesmal besser vorbereitet sind."

Barcelonas Spieler feiern 2009 nach einem 2:0 gwegen Manchester United mit dem Pokal den Gewinn Champions League: (v.l.)Thierry Henry, Andres Iniesta und Xavi Hernandez. Foto: dpa)
2009 ging der Cup an Barça - Thierry Henry, Andres Iniesta und Xavi Hernandez feiern (v.l.)Bild: picture-alliance/ dpa

Manchester United sicherte sich Anfang Mai zum 19. Mal die englische Meisterschaft und ist damit nun alleiniger Rekordmeister vor dem FC Liverpool (18). Im Fokus des Starensembles steht Nationalstürmer Wayne Rooney. Der 25-Jährige besticht mit seiner Durchschlagskraft und erzielte bisher in allen Wettbewerben 15 Saisontore. Barcelonas Stürmerstar Lionel Messi freut sich auf das Duell mit Rooney. "Er ist ein gewaltiger Spieler, gewandt und sehr schnell", lobt er den zwei Jahre älteren Kontrahenten: "Er kann jederzeit Gefahr heraufbeschwören."

Superstar Messi

Der Argentinier Lionel Messi mit der Trophäe "Weltfußballer des Jahres 2010" (Foto: dapd)
Der Argentinier Lionel Messi, Weltfußballer des Jahres 2010Bild: dapd

Weltfußballer Messi ist unumstrittener Star in Barcelona. Seit Trainer Josep Guardiola den Argentinier nicht mehr an der Außenlinie, sondern als "verkappten Mittelstürmer" einsetzt, wurde der Dribbelkünstler deutlich torgefährlicher. 52 Saisontore sprechen eine deutliche Sprache. Zu den Stützen des Teams gehören zudem Xavi und Andrés Iniesta, die Spanien 2010 zum Gewinn der Weltmeisterschaft geführt hatten. Im Halbfinale hatte Barcelona den spanischen Dauerrivalen Real Madrid (2:0, 1:1) aus dem Weg geräumt. In der Primera Division holte sich Barça den dritten Titel in Serie und die 21. Meisterschaft insgesamt. Es war bereits der neunte Titel unter der Regie von Guardiola, der 2008 den Trainerposten bei den Katalanen übernommen hatte. Nummer zehn könnte nun in London folgen.

Ausgeglichene Erfolgsbilanz

Barcelona hat bei bislang sechs Endspiel-Teilnahmen im Meisterwettbewerb drei Mal gewonnen (1992, 2006, 2009). Manchester steht zum fünften Mal im Finale und war bislang auch dreimal (1968, 1999, 2008) erfolgreich. Die Begegnung in London ist das elfte Duell der Renommierklubs im Europapokal. Die Bilanz ist mit je drei Siegen bei vier Remis ausgeglichen.

Barça-Profi Daniel Alves erwartet ein Offensivspektakel beider Teams. "Ich glaube, die Partie wird von beiden Seiten sehr offen geführt werden, weil hier zwei Teams aufeinandertreffen, die gern spielen."

Barça und seine Vulkane

BLick auf das Webley-Stadion in London. (Foto: AP)
Finaler Schauplatz in WembleyBild: AP

Wegen des Ausbruchs des isländischen Vulkans Grimsvötn begab sich der FC Barcelona bereits zwei Tage früher als geplant in die englische Hauptstadt. Für seine zahlreichen Fans hat Barça ebenfalls Sorge getragen: Für die erwarteten 25.000 Anhänger stehen Busse bereit, die sie auf die Insel bringen sollen, falls der Luftraum über der britischen Hauptstadt gesperrt werden sollte. Bei den Katalanen ist es schon das zweite Mal, dass ein Vulkan ihre Reise zu einem Champions-League-Spiel erschwert. Vor einem Jahr hatte die Barça-Elf sich darauf verlassen, trotz Aschewolke mit dem Flugzeug zum Halbfinalspiel bei Inter nach Mailand zu gelangen. Der Plan ging schief, das Team musste im letzten Moment per Bus nach Italien fahren und verlor 1:3.

Der Finalgegner hat solche Probleme mit der Anreise nicht. Von Manchester nach London sind es nur 280 Kilometer. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat eine Verschiebung des Endspiels wegen der Vulkanasche ausgeschlossen.

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Stefan Nestler