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Leuchtdiode liegt im Trend

Ingo Uhlenbruch3. November 2003

Leuchtdioden (LEDs) gibt es seit mehr als 30 Jahren. Bisher wurden die winzigen Halbleiter meist als Anzeigelämpchen verwendet. In Zukunft wollen Forscher LEDs jedoch auch als Scheinwerfer nutzen.

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Strahlende Zukunftsaussicht: Autoscheinwerfer mit LeuchtdiodenBild: Hella

Der Automobilzulieferer Hella experimentiert zurzeit mit weißen Hochleistungsleuchtdioden, die schon bald die Glühbirnen in Autoscheinwerfern ersetzen sollen. Auf der IFA 2003 zeigte das Unternehmen einen Prototyp, der mit Abblend-, Fern- und Blinklicht gleich mehrere Funktionen erfüllt. Darüber hinaus können die Leuchtdioden gedimmt werden, wodurch ein schwächeres Tagfahrlicht realisiert wird.

Hella-Mitarbeiterin Corinna Stoff nennt die Vorteile der neuen Technologie: "Zunächst sind Leuchtdioden äußerst zuverlässig und haben eine lange Lebensdauer. Außerdem ist die Leistungsfähigkeit der LEDs gegenüber konventionellen Leuchten wesentlich besser – und das sogar bei geringerer Größe. Dadurch haben die Designer viel mehr Gestaltungsfreiheit."

Kalt und sparsam

Im Vergleich zur Glühbirne sind Leuchtdioden klein und verbrauchen deutlich weniger Strom. Außerdem werden LEDs nicht heiß, sodass sie auch in Möbel eingebaut werden können. Selbst der Einsatz unter Wasser ist denkbar, wenn die LEDs zuvor wasserdicht verpackt werden.

Clevere Designer haben die neue Technik längst für die Innenraumgestaltung entdeckt. So gibt es kleine Leselampen auf LED-Basis, beleuchtete Deckenstrahler, elegante Leuchten für Büros oder Deckenstrahler für größere Räume.

Pressebild der Firma Osram
LED-Beleuchtung im Konferenzsaal der Kantonalbank LuzernBild: Osram

In der Kantonalbank im schweizerischen Luzern sitzt der Verwaltungsrat seit einiger Zeit unter mehr als 4000 Leuchtdioden, die den Konferenztisch beleuchten. Die Lichtanlage wurde in Modulform konzipiert. Dabei haben die Techniker auf ausreichende Helligkeit und auf eine angenehme Farbtemperatur geachtet.

Kletterpartie

Leuchtdioden sind nicht zuletzt ideal für den Einsatz an schlecht erreichbaren Stellen. Ein Beispiel: An der Außenwand des Düsseldorfer Rheinturms leuchteten einst 62 herkömmliche Lampen in großer Höhe. Jeder Lampentausch wurde zu einer aufwändigen Kletterpartie. Inzwischen hat man die Lampen durch jeweils 12 wartungsarme Leuchtdioden in den Farben Rot, Grün und Blau ersetzt. Mit dieser Lösung kann nun jede beliebige Farbe dargestellt werden. Der wichtigste Vorteil ist jedoch, dass die Stromkosten um mehr als 80 Prozent gesenkt werden konnten.

Dass LEDs überhaupt leuchten, liegt am winzigen Halbleiterkristall im Kunststoffgehäuse der Diode. Legt man an diesen Kristall eine geringe Gleichspannung an, so erzeugt dieser Licht. Über die Farbe des Lichts entscheidet wiederum die chemische Zusammensetzung des Halbleiters.

Um weißes LED-Licht zu erzeugen, müssen die Techniker aber in die Trickkiste greifen: Entweder kombinieren sie drei Leuchtdioden (Rot, Blau und Grün) in einem Gehäuse und mischen daraus die Gesamtfarbe Weiß, oder sie versehen eine blaue LED mit einer besonderen Leuchtschicht, die wie ein Farbfilter wirkt und als Ergebnis weißes Licht liefert.