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Äthiopien - Eine der ältesten Zivilisationen der Welt kämpft ums Überleben

13. Juni 2003

"Debt Relief and Food Security in Ethiopia" - "Schuldenerlass und Nahrungssicherung in Äthiopien"

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Kinder in Äthiopien- nur wenige von ihnen gehen in die SchuleBild: UNO

Die Äthiopier betrachten sich selbst als erwähltes Volk, gehören sie doch zu den ältesten Zivilisationen der Welt. In ihrem Land liegt die Quelle des Nils, auch der Kaffee stammt von dort. Keine Kolonialmacht konnte Äthiopien nachhaltig prägen, bis heute gibt es in Äthiopien noch immer eine eigene Zeitrechnung und einen eigenen Kalender. Das ist die eine Seite. Die andere Seite: 11 Millionen Äthiopier, das sind 25 % der Gesamtbevölkerung, sind akut vom Hungertod bedroht; kaum ein anderes Volk leidet mehr. Das noch im 16. Jahrhundert als "Paradies auf Erden" bezeichnete Land verdorrt und Äthiopiens Auslandsschulden belaufen sich inzwischen auf unglaubliche 5,4 Milliarden US Dollar. Dass gehandelt werden muss, ist klar, doch vor allem schnell muss die Hilfe erfolgen.

Die 30-minütige Sendung stellt Projekte und Strategien vor, die eine Verbesserung der dramatischen Lage der äthiopischen Bevölkerung zum Ziel haben. So hat es zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) zusammen mit dem örtlichen Büro für Landwirtschaft geschafft, innerhalb von nur sechs Jahren in der Provinz Gonder Früchte und Gemüse mit hohem Ertrag zu kultivieren, denen keine Dürre etwas anhaben kann. Klaus Feldner (GTZ): "Meiner Meinung nach müsste keiner in Äthiopien hungern. Das Land hat alles, um seine Bewohner zu ernähren: guten Boden, Wasser und Arbeiter. Es braucht nur ein paar technische Erneuerungen."

Die internationale Gemeinschaft verfolgt eine andere Strategie: sie erlässt Äthiopien zwei Milliarden seiner Auslandsschulden unter der Bedingung, dass dieses Geld zur Armutsbekämpfung eingesetzt wird. Doch welche Pläne verfolgt die Regierung? Nicht alle Äthiopier fühlen sich darüber gut informiert, und manche verlassen sich lieber auf ihre Dorfpriester, damit diese durch Gebete zum Beispiel Regen erbitten.

"Schuldenerlass und Nahrungssicherung in Äthiopien" - die halbstündige Sendung wurde 2002 mit dem äthiopischen Rundfunk in Amharisch und Englisch produziert. Dafür besuchten die Autoren Asfaw Geremew von Radio Ethiopia und Ludger Schadomsky von der Deutschen Welle Addis Abeba und die Provinz Süd-Gonder.