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USA: "Seit Jahren keine Spur von Bin Laden"

6. Dezember 2009

Die US-Verteidigungsminister Gates sagt, sein Land habe seit Jahren keine Informationen über den Aufenthaltsort von Osama bin Laden. Zuvor gab es neue Medienspekulationen über den Verbleib des Terrorchefs.

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Porträt-Aufnahme Osama Bin Laden (Quelle: AP)
USA ahnungslos: Wo ist Bin Laden?Bild: AP
Robert Gates shinter Rednerpult (Quelle: AP)
Die letzten verlässlichen Informationen über den Verbleib des El-Kaida-Chefs sind mehrere Jahre alt, sagt Gates (Archivbild)Bild: AP

"Wir wissen nicht, wo er ist. Wenn wir es wüssten, würden wir ihn schnappen", sagte Verteidigungsminister Robert Gates in einem Interview mit dem Sender ABC News, das am Sonntag (06.12.2009) ausgestrahlt werden sollte. Auf die Frage, wann der US-Geheimdienst zuletzt verlässliche Informationen über den Verbleib des Anführers des Terrornetzwerks hatte, antwortete Gates: "Ich glaube, das ist Jahre her." Er konnte auch einen Bericht des britischen Senders BBC nicht bestätigen, dem zufolge ein Gefangener in Pakistan ausgesagt hat, bin Laden im Januar oder Februar in Ost-Afghanistan gesehen zu haben. Medien hatten in den vergangenen Tagen von unbestätigten Gerüchten berichtet, wonach Bin Laden mehrfach gesehen worden sein soll.

Großbritannien, USA, Pakistan ahnungslos

Bereits in der vergangenen Woche hatte der pakistanische Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani der Darstellung widersprochen, El-Kaida-Chef bin Laden halte sich in seinem Land auf. Damit wandte sich der Politiker gegen die Einschätzung von Geheimdienstexperten, der Extremistenführer verstecke sich wahrscheinlich in den pakistanischen Stammesgebieten nahe der Grenze zu Afghanistan. "Ich bezweifle, dass die von Ihnen genannten Informationen zutreffen, weil ich nicht glaube, dass Osama bin Laden in Pakistan ist", sagte Gilani am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Gordon Brown in London. Brown hatte die pakistanische Regierung zuvor aufgefordert, mehr zu tun, um Bin Laden aufzuspüren.

Nach dem Gespräch wiederholte Brown diese Forderung nicht mehr. Stattdessen lobte er die Fortschritte Pakistans gegen die Aktivitäten von El Kaida im unwegsamen Stammesgebiet Süd-Waziristan an der Grenze zu Afghanistan. Die halbautonome Region gilt als Hochburg der radikalislamischen Taliban und als Rückzugsgebiet von El-Kaida-Terroristen.

Dass Bin Laden noch immer nicht gefasst wurde, hatte der US-Senat Ende November auch dem ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld angelastet. Laut einem Bericht des Senats seien falsche Entscheidungen des damaligen Verteidigungsministers dafür verantwortlich gewesen, dass Osama bin Laden sich einem Zugriff in Afghanistan Ende 2001 nur knapp entziehen konnte. Bin Laden wird für die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA verantwortlich gemacht.

Autor: Ranty Islam (dpa, ap, rtr, afp)
Redaktion: Oliver Samson