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Erstarktes Terrornetzwerk

12. Juli 2007

Die Terrororganisation El Kaida ist nach Ansicht der US-Regierung wieder so stark wie vor den Anschlägen vom 11. September 2001. Unterdessen meldete sich El Kaida mit zwei Videobotschaften.

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Die Nummer 2 des Terrornetzwerks, Eiman al-Sawahiri, Quelle: AP
Die Nummer 2 des Terrornetzwerks, Eiman al-SawahiriBild: AP

Das Terrornetzwerk El Kaida hat sich nach einer amerikanischen Regierungsanalyse trotz der weltweiten Verfolgung und der Angriffe der US-Truppen auf ihre Stützpunkte wieder neu organisieren können. El Kaida sei so gefährlich wie zu Zeiten der Anschläge vom 11. September 2001 und sei wieder mehr und mehr in der Lage, Terroranschläge im Westen auszuführen, heißt es in einer fünfseitigen Geheimdiensteinschätzung. Dem Bericht zufolge habe El Kaida ein sicheres Rückzugsgebiet in den Stammesgebieten Pakistans gefunden, berichtete der US-Fernsehsender CNN am Donnerstag (12.7.07).

Stabiles Trainingsprogramm

Über eine konkrete Gefahr und geplante neue Anschläge in den USA sei aber nichts bekannt, hieß es in Regierungskreisen. Die Gruppe habe das "stabilste Trainingsprogramm seit 2001" aufgebaut und setze dabei auf Kämpfer aus Europa, heißt es in dem Papier weiter. Auf der anderen Seite gebe es deutliche Lücken bei der geheimdienstlichen Aufklärung, wird kritisch angemerkt.

Ähnlich äußerte sich am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses der Leiter der CIA-Analyseabteilung, John Kringen, zum Wiedererstarken der El Kaida. "Sie scheinen sich in ihren Rückzugsgebieten und in unkontrollierten Gebieten in Pakistan eingerichtet zu haben", sagte Kringen. "Wir stellen mehr Training fest, es gibt mehr Geld, die Kommunikation verstärkt sich, die Aktivität steigt."

"Errettung im Heiligen Krieg"

Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, sagte zu dem Bericht, es sei kein Wunder, dass El Kaida erstarkt sei. Dies hänge mit Präsident George W. Bushs "halsstarriger" Entschlossenheit zusammen, das US-Militär in einer so großen Stärke in dem Irakkrieg zu binden.

Dennoch sah US-Präsident Bush am Donnerstag Grund für Optimismus im Irak. Allerdings räumte er ein, dass die irakische Regierung nur die Hälfte aller politischen und wirtschaftlichen Zielvorgaben erfüllt. Die Fortschritte bei den vier wichtigsten Reformhaben wie einem Erdölgesetz, einem Gesetz zur Aussöhnung sowie Provinzwahlen und der Entwaffnung von Milizen werden in einem Zwischenbericht des Weißen Hauses als unbefriedigend oder nicht vorhanden bezeichnet. Dennoch betonte Bush, dass immerhin acht von 18 Zielvorgaben erreicht worden seien. (stl/stu)