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Trump zu 83 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt

27. Januar 2024

Der frühere US-Präsident soll die Summe an die Autorin E. Jean Carroll zahlen, die er als "Verrückte" tituliert hatte. Hintergrund sind die Vergewaltigungsvorwürfe der Autorin, die Trump zurückweist.

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USA, New York | Trump Prozess | Donald Trump auf dem Weg zum Gericht
Sieht sich nach eigener Darstellung als Opfer einer "Hexenjagd": Ex-US-Präsident Donald Trump am Freitag in New YorkBild: Charly Triballeau/AFP/Getty Images

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist wegen Verleumdung der Kolumnistin E. Jean Carroll zu einer Zahlung von 83,3 Millionen Dollar (umgerechnet 76,7 Millionen Euro) verurteilt worden. Die Geschworenen in dem Zivilprozess in New York sprachen der 80-Jährigen damit deutlich mehr zu als die von ihr verlangten zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Trump kündigte Rechtsmittel an. In einem ersten Prozess war er im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Autorin bereits zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Auch gegen diesen Richterspruch hatte Trump Berufung eingelegt.

Umkleidekabine im Luxuskaufhaus

Carroll wirft dem heute 77-Jährigen vor, sie 1996 in einem New Yorker Luxuskaufhaus in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Die langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle" ging damit erstmals 2019 an die Öffentlichkeit, als Trump Präsident war.

USA, New York | Trump Prozess | E. Jean Carroll verlässt das Gericht
Kolumnistin E. Jean Carroll (Mitte) verlässt nach dem Urteil das GerichtsgebäudeBild: Angela Weiss/AFP/Getty Images

Trump bezichtigte sie mehrfach der Lüge und wies alle Anschuldigungen zurück - so auch in einem live übertragenen CNN-Bürgergespräch vor Millionenpublikum kurz nach dem ersten Urteil vom Mai 2023. Dabei bezeichnete er Carroll als "Verrückte". Die Autorin aktualisierte in der Folge ihre Klage und forderte einen noch höheren Schadenersatz.

Selbstdarstellung als Justizopfer

Das Ex-Staatsoberhaupt erhebt indes seine Probleme mit der Justiz zum Wahlkampfthema: Trump stellt sich als Opfer einer "Hexenjagd" der Demokraten von Präsident Joe Biden dar, die seine Rückkehr ins Weiße Haus verhindern wollten.

Politisch haben ihm die Gerichtsverfahren offenbar nicht geschadet. Er ist haushoher Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl im November. Die ersten Vorwahlen in den Bundesstaaten Iowa und New Hampshire gewann er mit klarem Vorsprung. Seiner verbliebenen Herausforderin, der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley, werden kaum noch Chancen eingeräumt.

jj/sti (dpa, afp, rtr)