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Thaksin Shinawatra: Ex-Polizist als Milliardär und Regierungschef

19. September 2006

Thailands Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat bisher Hartnäckigkeit im Amt bewiesen. Gleichzeitig gilt er als herrschsüchtig und gebieterisch. Damit schaffte er sich viele Feinde. Ein Porträt.

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Thaksin Shinawatra (Archiv-Foto)Bild: AP

Der thailändische Regierungschef Thaksin Shinawatra war der erste Ministerpräsident seines Landes, der eine gewählte Regierung eine volle Amtsperiode lang geführt hat. Doch spaltete der 57-Jährige mit seinem von vielen als autoritär empfundenen Politikstil die thailändische Gesellschaft in zwei unversöhnliche Lager. Die einen sehen ihn als Politmanager mit Herz für die Armen, seinen Kritikern hingegen gilt er als autoritärer Emporkömmling mit wenig Sinn für demokratische Spielregeln.

"Emporkömmling"

Thaksins Karriere begann eher bescheiden. Am 26. Juli 1949 in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai geboren, schlug Thaksin zunächst die Polizeilaufbahn ein. Ende der 80er Jahre begann er mit dem Aufbau eines Telekommunikations-Imperiums und häufte unter anderem durch ein Monopol im Mobiltelefon-Sektor ein Milliardenvermögen an. In den 90er Jahren hatte der Aufsteiger verschiedene Kabinettsposten inne, bis er 1998 seine eigene Partei Thai Rak Thai (Thais lieben Thais) gründete, deren klarer Sieg bei den Wahlen 2001 ihn an die Regierungsspitze brachte.

Proteste und Gegner

Als Thaksin im April Parlamentswahlen zwar gewann, wegen eines Oppositionsboykotts das Abgeordnetenhaus aber nicht zusammentreten konnte, ließ der Regierungschef sein Amt zunächst ruhen. Zuvor hatte es in Bangkok wochenlange Massenproteste gegeben. Doch viele zweifelten nicht, dass seine politischen Gegner in der städtischen Mittelschicht ihm nur eine Atempause gönnten. (dpa)