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Hermannstadt

7. Dezember 2006
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Hermannstadt (Sibiu) liegt in den rumänischen Südkarpaten, etwa 300 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bukarest. Am südlichen Rand des früheren Fürstentums Siebenbürgen gelegen, stand die Stadt wie auch die Region unter habsburgischem Einfluss, bis 1918 als Teil Österreich-Ungarns. Der zum Teil mittelalterliche Stadtkern mit mächtigen Wehranlagen gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wahrzeichen sind das klassizistische Palais Brukenthal, benannt nach dem siebenbürgischen Gouverneur Samuel von Brukenthal (1721-1803), sowie die gotische evangelische Stadtpfarrkirche, erbaut vom 14. bis zum 16. Jahrhundert.

Im Jahr 1191 wurde Hermannstadt erstmals erwähnt, in einer Urkunde von Papst Coelestin III., in der dieser die Existenz einer deutschen Gemeinde bestätigt. Der Ort und die Region wurden nach und nach von Einwanderern aus dem deutschen Raum besiedelt, deren Nachkommen Siebenbürger Sachsen genannt werden. Bis zum Zweiten Weltkrieg bildeten diese etwa die Hälfte der Bevölkerung. Nach Deportationen durch die Kommunisten und massiven Auswanderungswellen sind nur noch etwa 2000 der insgesamt 170.000 Einwohner Sachsen.

Bis zum Zweiten Weltkrieg blühten in Hermannstadt Maschinenbau und Leichtindustrie. Nach einem dramatischen Niedergang während des Kommunismus und in den Wendejahren entwickelte sich die Stadt vom Jahr 2000 an zu einem der begehrtesten Standorte für Auslandsinvestitionen in Rumänien. (kas)