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Sonnige Aussichten: Solarstrom aus der Sahara

18. Juni 2009

Es ist ein spektakuläres Vorhaben: riesige Solaranlagen in den Wüsten Afrikas sollen europäische Haushalte mit Strom versorgen. Um die Pläne voranzutreiben wollen sich internationale Großkonzerne zusammenschließen.

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Vorbild Spanien: Solarkraftwerk in der WüsteBild: AP

Wissenschaftler setzen große Hoffnungen auf die Gewinnung von Solarstrom in Wüsten. Bisher aber kam es zu keinem Großprojekt in Afrika. Mittelfristig sollen nun europäische und nordafrikanische Partner für das ehrgeizige Projekt gewonnen werden. Neben der Münchener Rück wollen sich Energieversorger RWE und E.ON sowie die Deutsche Bank und Firmen aus der Solarwirtschaft anschließen. Für den Bau von Solarkraftwerken in der Wüste sind rund 400 Milliarden Euro veranschlagt.

Strom aus Sonne

Kraftwerke, die Strom aus Sonnenstrahlung erzeugen, gibt es eigentlich schon seit 1985. Diese sogenannten solarthermischen Kraftwerke speichern mit Hilfe von parabolförmigen Sonnenkollektoren die Sonnenwärme und verwandeln sie in Strom. Der Vorteil solcher Kraftwerke ist es, dass man sie mit Energiespeichern ausstatten kann, so dass Strom auch dann produziert werden kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint.

Keine ferne Vision mehr

Das Projekt "Desertec" sei keine ferne Vision mehr, sondern technologisch auch realisierbar, sagt Alexander Mohanty von der Münchener Rück, die sich als Sprachrohr der Initiative versteht. Der Rückversicherer bekommt die Folgen des Klimwandels immer wieder wegen hoher Schäden durch Naturkatastrophen wie Wirbelstürme zu spüren und sieht zugleich neue Geschäftspotentiale in erneuerbaren Energien. Allerdings, so Alexander Mohanty, wolle man auch die Menschen vor Ort nicht vergessen. Ein Teil der Energie solle in Afrika bleiben. Mohanty sieht ein enormes Entwicklungspotential für die Länder, in denen die Solar-Anlagen stehen werden.

Solarstrom in Mali

Denkbar als Standort für Solar-Anlagen wäre auch Mali. In dem Sahelland am Nigerfluss brennt die Sonne 360 Tage im Jahr vom Himmel. Aber für große Investitionen fehlt das Geld – Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt und muss auch im Energiebereich ganz unten anfangen. Kleine Solar-Revolutionen geschehen aber trotzdem – auf dem Land, und manchmal mit deutscher Hilfe.

Redaktion: Klaudia Pape