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Panik erlaubt? Nein!

27. April 2009

Aber die Gefahr einer Pandemie ist diesmal ernst, meint Judith Hartl in ihrem Kommentar zur Schweinegrippe.

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Bild: DW

Das Schweinegrippevirus wird sich weiter ausbreiten. Das ist sicher. Das ist eine Grundregel bei Viren, die von Mensch zu Mensch springen. Und dummerweise kann das dieses neue H1N1-Influenza-A-Virus sehr gut - und das ist beunruhigend.

Judith Hartl (Foto: DW)
Judith Hartl, WissenschaftsredakteurinBild: Christel Becker-Rau

Virologen fürchten sich schon lange vor diesem Moment, ja sie haben ihn erwartet. Denn Viren lieben es, zu gefährlichen Mini-Monstern zu mutieren, sich zu verkleiden und zu verwandeln und ihren Wirt zu narren. Und sie sind uns immer einen Schritt voraus. Deswegen geben Experten auch jetzt keine Entwarnung. Im Gegenteil. Sie stufen die Bedrohung durch diesen neuen Virenstamm als ernst ein und rechnen damit, dass sich die gefährliche Schweinegrippe ausbreiten wird. Gleichzeitig aber warnen sie - klar - vor Panik und Panikmache. Zwar stehen wir gerade ziemlich hilflos da und werden auch in den kommenden Monaten keinen wirksamen Impfstoff haben. Trotzdem könnten wir auch im schlimmen Falle einer Pandemie, also einer weltweiten Ausbreitung des Virus, reagieren und uns schützen.

Welt muss eng zusammenarbeiten

Eine neue Grippe-Pandemie ist bei weitem nicht unwahrscheinlich. Eigentlich ist sie längst überfällig. Ein Grund dafür: die Welt ist klein geworden. In Zeiten der Globalisierung ist es für viele von uns selbstverständlich geworden, in einer Woche um die ganze Welt zu jetten. Deswegen ist vor allem dringend wichtig, dass die Welt hierbei eng zusammenarbeitet. Dass Länder, in denen ein neues, potentiell gefährliches Virus auftaucht, sofort informieren. Es nicht vertuschen und geheim halten, in der Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm werden wird - so wie das China vor sechs Jahren mit dem SARS-Virus tat. Denn es gibt vernünftige und wirksame Grippe-Pandemie-Pläne, in den meisten Ländern und - den weltweit gültigen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Und je früher diese Alarmketten in Gang kommen, desto größer ist die Chance, die Viren-Invasion in den Griff zu bekommen.

Autorin: Judith Hartl

Redakteurin: Sandra Petersmann