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Neue Technologien auf der CeBIT

Peter Philipp, Hannover11. März 2005

Die Maus in der Tasche, den Bundeskanzler im Ohr, ständig online und immer informiert - so sieht die schöne neue Daten-Welt auf der CeBIT 2005 in Hannover aus, berichtet Messe-Reporter Peter Philipp.

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TomTom Mobile - auf Wunsch auch mit prominentem Navigator

Der Bundeskanzler sagt, wo’s lang geht: Wer will, der kann sich jetzt von Gerhard Schröder erklären lassen, wie er von München nach Hamburg kommt oder wie er eine Adresse irgendwo in Europa findet. Die prominente Stimme ist ein Extra beim neuen "TomTom Mobile 5" Navigationssystem, das in einigen Wochen auf den Markt kommt und für Mobiltelefone geeignet ist. Kannte man TomTom bisher schon als eines der leistungsfähigsten Produkte für PDAs, so ist die Integration in Mobiltelefone neu. Man lädt sich das Programm und die dazu gehörigen Landkarten auf das Mobiltelefon und bestimmt seinen jeweiligen Standort mit Hilfe einer "bluetooth"-Satellitenmaus, die man auch in der Jackentasche stecken lassen kann. Ein System, das totale Mobilität ermöglicht.

"Unser Ziel ist eigentlich, dass ein Konsument jederzeit eine Maus in der Tasche hat und jederzeit und überall laufend navigieren kann", sagt Andrew Drabbe von der niederländischen Herstellerfirma. "Das ist der Sinn der Sache, wo wir auch absolut hin möchten: Wir möchten, dass jede Person immer und überall navigieren kann."

Mehr Daten speichern

Um diesen Traum zu verwirklichen, muss man natürlich genug Speicherplatz auf dem Mobiltelefon haben. Moderne Geräte bieten bereits festen Speicher von knapp 60 Megabyte und dann noch zusätzliche Speicherkarten an, deren Volumen bisher bei maximal zwei Gigabyte liegt. Eine Lösung für dieses Problem könnte von der Firma Hitachi kommen, die eine neue und besonders kompakte Festplatte auf den Markt bringt, deren Fassungsvermögen bei acht bis zehn Gigabyte liegen dürfte, obwohl sie nur ein Bruchteil so groß ist wie die bisherigen Festplatten – selbst der Microdrive, den Hitachi selbst vertreibt.


Ein neuer Standard wird auch von dem PCMCIA-Konsortium angeboten, dem Zusammenschluss Dutzender großer IT-Firmen, die einst die PC-Karte herausgebracht haben. Das neuere Produkt heißt ExpressCard, es hat ähnliche Dimensionen, aber weitaus mehr Leistung, zum Beispiel beim Datenfluss. Die ersten Geräte dieses Typs sind bereits auf dem Markt, auch bauen Notebook-Hersteller wie Fujitsu-Siemens bereits die dazu erforderlichen "Slots" ein – bisher einen PC-Karten-Slot neben einem für ExpressCards. Für die Übergangszeit. Und erste Hersteller haben bereits Produkte angekündigt, zum Beispiel TV-Karten von Aver Media: Hiermit kann man überall problemlos mit dem Notebook Fernsehen und Radio hören.

Überall Fernsehen

Cebit 2005: AverMedias TV Tuner 508
Express Card

Auch auf Mobiltelefonen soll man bald fernsehen können. Voraussetzung ist UMTS, das aber auf dem besten Wege ist, Verbreitung zu finden. Erste UMTS-Telefone von SonyEricsson etwa bieten bisher wenigstens die Möglichkeit von Video-Schaltungen: Wenn beide Parteien ein solches Telefon haben, dann kann man einander sehen beim Telefonieren. Und wer das nicht braucht, der greift vielleicht auf ein "Walkman"-Telefon zurück – ein wahres kleines "Entertainment-Center" – mit MP3 Player und natürlich auch Kamera. Und wer besser fotografieren will, der kann das künftig auch mit seinem Mobiltelefon tun. Die Zeiten sind vorbei, als in den "Handies" nur drittklassige Fotoapparate untergebracht waren. Heute gibt es Telefone mit Zoom-Objektiven und mit mehr als zwei Millionen Pixel.

Heiße Party-Fotos schießen

Eher eine Spielerei hingegen ist ROB-1, eine bluetooth "Motion-Camera", die vom Handy aus ferngelenkt wird, und mit der man bis zu 50 Meter weit Aufnahmen machen kann - Fotos wie Video. Damit das nicht zu unzulässigen Aktionen verführt, ist die Kamerakugel verhältnismäßig groß gehalten und das Ganze ist wohl eher für Partys und ähnliche Belustigungen geeignet.

Wer in diesem Gewirr von Technologien, Konzepten, Angeboten und Verführungen den Überblick verlieren sollte, kann sich in seiner Not die bereits erwähnte Hilfe auf das Handy holen: den Kanzler als Wegweiser …