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Treffpunkt Europa - 7:35 UTC

Manfred Götzke25. April 2008

Weniger Geld, weniger Urlaub, weniger Sicherheit: Zeitarbeiter sind bei europäischen Unternehmern beliebt. Denn sie sind nicht nur billiger als Festangestellte, sondern auch flexibler.

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Ein Mann geht am über einen Flur des Zeitarbeitsunternehmens Randstad in Köln (Archiv, Quelle: DPA)
Allein bei Deutschlands größtem Arbeiterverleiher Randstad sind 60.000 Zeitarbeiter unter VertragBild: picture-alliance/ dpa

Rund acht Millionen Menschen sind in der EU als Zeitarbeiter beschäftigt – und es werden immer mehr. Ursprünglich sollten sie bei Engpässen einspringen, wenn Firmen viele Aufträge haben. Doch was ist aus dieser Idee geworden? Dieser Frage gehen wir in dieser Schwerpunkt-Sendung nach und blicken nach Ungarn, Belgien und nach Deutschland. Dort werden rund 600.000 Zeitarbeiter von unterschiedlichsten Firmen ausgeliehen – immer häufiger, um Geld zu sparen. Annegret Faber berichtet.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Leiharbeiter bekommen weniger Geld, weniger Urlaub und sie haben kaum soziale Sicherheiten. Und das gilt für viele Länder in Europa. Diese Ungerechtigkeiten will die Europäische Kommission schon seit 2002 beseitigen. Damals hat sie einen Gesetzesvorschlag für Leiharbeit gemacht, mit der zentralen Forderung: Gleichbehandlung von Leiharbeitern und Festangestellten. Warum konnte sich die Kommission mit diesem Vorschlag bisher nicht durchsetzen? Darüber sprechen wir mit Reiner Hoffmann. Er ist stellvertretender Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes.

Vorbild Ungarn?

Ein Land, in dem es für Zeitarbeiter zumindest rechtlich etwas besser aussieht, als etwa in Deutschland, ist Ungarn. Wer dort länger als ein halbes Jahr von einer Firma ausgeliehen wird, bekommt den gleichen Lohn wie die regulären Arbeitnehmer. Besonders beliebt ist Leiharbeit dort dennoch nicht, wie Krisztián Erdei erfahren hat.

Brüssels Billig-Beamte

Die EU-Kommission setzt sich in ihren Gesetzesvorlagen für die Rechte von Zeitarbeitern ein. Sie sollen den festangestellten Kollegen gleichgestellt werden. So jedenfalls die Theorie. In der Praxis sind Zeitarbeiter auch in Brüssel beliebt – weil sie billiger sind, als die hochdotierten EU-Beamten. Ruth Reichstein berichtet aus Brüssel.