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Europa Konkret: Militär

Manfred Götzke7. September 2007

Braucht Europa eine gemeinsame Militärpolitik oder gar eine eigene Armee? Diese Frage ist schon älter als die Europäische Gemeinschaft.

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Bild: AP

Bereits 1952 berieten europäische Regierungschefs über eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft, die schließlich am Votum der französischen Nationalversammlung scheiterte.

Auch in den folgenden Jahrzehnten galt in Frankreich bei der Militärpolitik die Devise: im Zweifel allein. Als das Land in den Sechzigern Atommacht wurde, trat es sogar aus der politischen Organisation der Nato aus. Doch mit den Alleingängen ist nun Schluss. Seit einiger Zeit ist Frankreich Vorreiter, wenn es um europäische Militäraktionen geht. Aktuell setzt sich Paris für eine EU-Schutztruppe im Tschad ein. Die Gründe für den Strategiewechsel erläutert Achim Lippold von Radio France Internationale.

Raketenabwehr ohne die EU

Mehr Abstimmung hätten sich vor ein paar Monaten viele EU-Länder von Tschechien und Polen gewünscht. Ohne sich vorher mit den europäischen Partnern abzusprechen, haben sich die Länder mit den USA verständigt, ein Raketenabwehrsystems in Tschechien und Polen aufzubauen. Das Projekt ist weder bei der tschechischen Bevölkerung, noch bei EU und Nato besonders beliebt, denn letztere sind einstweilen lediglich Zaungäste, wie Gerald Schubert von Radio Prag berichtet.

Streit um Afghanistan-Einsatz eskaliert

Die größte militärische Mission, an der Truppen aus fast allen europäischen Staaten beteiligt sind, ist der Afghanistan-Einsatz. Wobei es genauer gesagt zwei Einsätze sind: zum einen die ISAF, die Internationale Schutztruppe, welche die afghanischen Regierung beim Aufbau des Landes unterstützen soll, zum anderen die Operation Enduring Freedom, besser bekannt als der von den USA initiierte Kampf gegen den Terror. In dieser Mission sollen unter anderem mutmaßliche Terroristen in Afghanistan aufgespürt werden. Auch hier sind Europäer beteiligt, doch es regt sich immer mehr Kritik an der Operation, vor allem in Deutschland. Über die aktuelle Debatte berichtet Andreas Noll von der Deutschen Welle.