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Die Sprache der Liebenden

Winnie Ya Otto17. Februar 2005

Schatz, Hasi und Mausi gehören in Deutschland zu den beliebtesten Kosenamen. In Sachen Liebesgeflüster sind die Deutschen demnach nicht besonders einfallsreich. Aber sind es denn die anderen Nationalitäten?

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Wie soll ich dich nennen, mein Schatz?Bild: BilderBox

Eine Studie vom PersonalNovel-Verlag in München, bei der 4000 Menschen befragt wurden zeigte, dass "Schatz" der Klassiker unter den Kosenamen bei Männern und Frauen ist. Als nächstes kommen Tiernamen. Frauen taufen ihre Männer am liebsten Hasi und Bärli und die Männer ihre Frauen - Mausi oder Engel.

Und jetzt werden die Deutschen richtig orginell: Bonsai-Adonis, Nougatprinz, Schnubbselhuber sind die Favoriten bei Frauen. Die Männer sind nicht weniger einfallsreich: Flummimäuschen, Krawallbiene, Daddi-Musch, Elfenpopöchen, kleine Gruftschlampe und Winkelengelteufelchen.

Aber welcher Kosenamen bedienen sich denn zum Beispiel die Franzosen, die Chinesen oder die Araber? Vielleicht sind die Deutschen doch nicht alleine in ihrer Einfallslosigkeit? DW-WORLD präsentiert Ihnen eine Reihe von Kosenamen aus den verschiedensten Sprachen; und erteilt Ihnen dabei auch gleich Unterricht für Ihr Liebesgeflüster.

Ratón ist nicht gleich Mausi

"Im Spanischen eignen sich Tiernamen als Kosenamen überhaupt nicht. Im Gegensatz zum Deutschen genießen auch Kinder dieselben Liebesflüstereien." erklärt Carmen Pastor, Studienleiterin des Instituto Cervantes. "Es gibt eine Reihe von sehr schönen Kosenamen, wie zum Beispiel: 'mi amor' (mein Liebling), 'mi angél' (mein Engel); 'mi cielo' (mein Himmel) und 'cariño / tesoro' (Schatz). Was die Liebenden sich aber doch noch so ins Ohr flüstern, bleibt wohl eher geheim und der eigenen Kreativität überlassen.

Liebevolle Schimpfwörter

In der russischen Sprache dagegen sind Tiernamen sehr beliebt. So steht "lapotschka" für Tätzchen / Pfötchen, "ptitschka" (Vögelchen), "rybka"(Fischlein) und "kotik" (Kater) und das Gegenstück "koschetschka" (Kätzchen). Woran das wohl liegen mag? Und nun aufgepasst. Verniedlichungen von Schimpfwörtern werden auch als Kosenamen bevorzugt. Duratschok/ duratschka bedeutet "Dummerchen". Hier ist bitte äußerste Vorsicht zu bewahren, da man ohne die Verniedlichung eher wohl eine Abfuhr bekommt.

Lei lei

Bei den Chinesen ist wie bei den Deutschen Baobei (Schatz) der Favorit. Weitere Kosenamen sind Qinaide (Liebling / Geliebte(r)) und Xin'gan (Herz-Leber). Eine Eigenart haben die Chinesen jedoch auch. Wiederholt man die letzte Silbe des Namens, entsteht ein Kosename. So ist Lei lei zärtlicher als Hu Yuelei - der volle Name. Bei bekannten nationalen Tieren gilt dasselbe. Xiongmao ist der Pandabär, aber haucht man "xiongmao xiongmao", klingt das viel liebevoller. " Die Chinesen, sind was Kosenamen betrifft, eher sparsam in der Öffentlichkeit. Man hört daher die Kosenamen eher selten. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass hinter geschlossenen Türen die Chinesen sehr einfallsreich sind, da Chinesisch eine bildhafte und peotische Sprache ist." ,erklärt Manfred Frühauf, Sinologe am Landesspracheninstitut Nordrhein-Westfalen in Bochum.

Typische brasilianische und portugiesische Kosenamen sind meu bem (mein Lieber), amorzinho (Liebling), amor (Liebe), gato/gata (Kater/Kätzchen) und querido/a (Schatz).

Bei Ruhi (meine Seele), Hayati (mein Leben) und ja nur ojuni- (mein Augenlicht), wird es den Liebenden ganz warm ums Herz, denn so poetisch drücken sich nur die Araber aus.

Englisch - wir mögen es süß

Typische französische Kosenamen sind mon cher / ma cherie (Schatz), mon amour (Liebling), mon / ma coeur (Herzchen) und ma puce (Floh). Im Englischen sind Kosenamen im wahrsten Sinne des Wortes süß. So nennen sich Männer und Frauen honey (Honig), sugar (Zucker), sweety (Süße), pumpkin- (Kürbis) und auch natürlich dearest (Schatz) und darling (Liebling).