„Die Journalisten müssen das Tempo runter fahren“ | Über die DW | DW | 05.06.2009
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„Die Journalisten müssen das Tempo runter fahren“

Diskussionsrunde zum Thema „Medien und Sicherheit“ auf dem Deutsche Welle Global Media Forum

Andreas Zumach

Andreas Zumach

Nach Einschätzung des Journalisten und Autors Andreas Zumach haben die neuen Technologien und Medien „die Korrespondenten in der ganzen Welt massiv unter Druck gesetzt, ihre Geschichten noch schneller zu produzieren, manchmal ohne eine Ahnung zu haben, was eigentlich passiert ist.“ Auf dem Deutsche Welle Global Media Forum am Freitag (5.6.) in Bonn sprach sich Zumach, der unter anderem für „die tageszeitung“ aus Genf berichtet, dafür aus, „das Tempo runter zu fahren und langsamer zu machen“. Zudem forderte Zumach, die „Vereinnahmung von Journalisten“ durch materielle und andere Vergünstigungen müsse aufhören.

Nach Auffassung des Medien- und Politikwissenschaftlers Jörg Becker, Universität Innsbruck, sind die Arbeitsbedingungen für Journalisten schwierig geworden. Zum einen müssten sie sich dem ökonomischen Druck ihrer Verlage oder Rundfunkanstalten beugen. Zum anderen sei der politische Einfluss auf die Medien in vielen Teilen der Welt – gerade in Kriegs- und Krisenzeiten – sehr groß. In der Diskussionsrunde zum Thema „Medien und Sicherheit“ beklagte der Wissenschaftler und Publizist, in Deutschland kümmerten sich bei der Bundeswehr weit mehr Menschen um Medien und Kommunikation, als bei den Medien selbst Berichterstatter einsetzt seien. Als Beispiel verwies Becker auf die ARD, die „insgesamt vier Studios in Lateinamerika und Afrika“ habe, die zuständig seien „für die Geschichten von zwei Kontinenten oder über eine Milliarde Menschen“.

Nach wie vor würden „die Medien entscheiden, über welche Themen berichtet wird“, sagte demgegenüber Dieter Ose, Leitender wissenschaftlicher Direktor der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK). Ose relativierte den Einfluss der Bundeswehr: „Die Soldaten haben heute ihre eigenen Handys dabei und senden via SMS oder MMS das wahre Bild des Krieges nach Hause. Von daher hat die Bundeswehr gar keine Möglichkeit der Propaganda.“

  • Datum 05.06.2009
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  • Permalink https://p.dw.com/p/I472
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