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DFB will Bundestrainer Nagelsmann längerfristig binden

Stefan Nestler mit SID, Kicker
21. März 2024

Nach Medienberichten liebäugelt der DFB mit einer Verpflichtung Julian Nagelsmanns als Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über die Heim-Europameisterschaft hinaus - unter einer Voraussetzung.

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Julian Nagelsmann (Mitte) beim Training des DFB-Teams in Frankfurt am Main
Julian Nagelsmann (Mitte) beim Training des DFB-Teams in Frankfurt am MainBild: Arne Dedert/dpa/picture alliance

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist mit dem Stil und der bisherigen Arbeit von Bundestrainer Julian Nagelsmann offenbar zufrieden. "Die Chemie stimmt", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf dem Sport-Informationsdienst und stellte Gespräche über eine Vertragsverlängerung noch vor der Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) in Aussicht: "Julian hat gesagt, dass er vor dem EM-Turnier gerne Klarheit über seine Zukunft möchte. Einem solchen Wunsch werden wir uns sicher nicht verschließen." Der Bundestrainer, so Neuendorf, "identifiziert sich voll mit seiner Aufgabe und mit dem Verband und legt eine große Leidenschaft an den Tag."

Nagelsmann ist seit Ende September Bundestrainer - mit 36 Jahren der zweitjüngste in der Geschichte des DFB. Nur Otto Nerz war mit 34 Jahren noch jünger, als er 1926 das DFB-Team übernahm. Der aktuelle Vertrag mit Nagelsmann läuft nur bis zum Ende der EM.

Der Bundestrainer schloss am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Fans des DFB-Teams aus, dass er nach der EM pausieren werde - es sei denn, er habe kein Angebot. Wenn doch, sei beides möglich, "Verband oder Verein", sagte der frühere Trainer der Bundesligisten 1899 Hoffenheim, RB Leipzig und FC Bayern München. In den vergangenen Monaten wurde wiederholt darüber spekuliert, dass Nagelsmann nach der Heim-EM in die englische Premier League wechseln könnte.

Vertrag nach dem Modell Gislason?

"Erfolgreiche Trainer schickt man nicht weg", sagte Andreas Rettig, der für den Sport zuständige Geschäftsführer des DFB, dem "Kicker". Das Magazin berichtet, der DFB wolle sich mit dem neuen Vertrag am Vorgehen des Deutschen Handball-Bunds (DHB) im Fall seines Bundestrainers Alfred Gislason orientieren. Der DHB hatte den Vertrag mit dem Isländer bis 2027 verlängert – unter der Voraussetzung, dass Gislason mit dem Nationalteam das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris löste. Das war ihm am vergangenen Wochenende gelungen.

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason während des Spiels gegen Österreich beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Paris.
Der neue Vertrag mit Handball-Bundestrainer Alfred Gislason könnte Vorbild für den Nagelsmann-Kontrakt seinBild: David Inderlied/dpa/picture alliance

Auf Nagelsmann übertragen bedeutet dies: Eine Vertragsverlängerung könnte an die Bedingung gebunden werden, dass die Nationalmannschaft eine erfolgreiche EM spielt. Wie der DFB erfolgreich definiert, sei noch offen, berichtet der Kicker. Klar sei jedoch, dass Nagelsmann bei einem Vorrunden-Aus des DFB-Teams - wie bei den Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar - nicht weitermachen dürfe.

Drei Ausfälle für Spiele gegen Frankreich und Niederlande

Die Vorbereitung auf die beiden EM-Testspiele in Lyon gegen Frankreich (23. März) und in Frankfurt am Main gegen die Niederlande (26. März) verlief zunächst holprig. Nagelsmann hatte für die beiden Partien, bei denen Toni Kroos, Weltmeister von 2014, sein Comeback geben wird,  gleich sechs Neulinge für die beiden Partien nominiert.

Zwei von ihnen fielen aus: Der 19 Jahre alte Bayern-Profi Aleksandar Pavlovic wegen einer Mandelentzündung und der 25 Jahre alte Jan-Niklas Beste von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim wegen einer Muskelverletzung. Auch Torwart Manuel Neuer, wie Kroos Weltmeister 2014, musste wegen einer Muskelverletzung passen.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter